Montag, 27. Februar 2006

Ein Jude liest (k)ein juedisches Buch

Er hat es also geschafft, der (juedische) Schriftsteller und Autor beliebter Sitcoms Charles Lewinsky. Sein 773 Seiten umfassendes Werk, dass eine juedische Familie ueber vier Generationen und ihr Daseinskampf in der Schweiz beschreibt, ist in der Bestseller-Liste auf Platz 1.

Jetzt frage ich mich ernsthaft, ob ich diesen Waelzer lesen soll oder gar muss. Habe ich nicht in meinen Jugendjahren schon zuviel zum Thema gehoert? Interessiert es mich ueberhaupt? nur weil es sich um eine juedische Familie dreht? Ob wohl ein Buch ueber eine reformierte oder katholische Familie es auch schaffen wuerde? Faende es meine Beachtung?

Die Antwort faellt mir nicht schwer. Lewinsky hat in einem Interview gesagt, er waere nicht Berufsjude. Somit bin ich auch nicht Berufsleser von Buechern juedischer Provenienz. Der Verlag Nagel & Kimche moege mir verzeihn', hat er doch eine Rekorderstauflage hin geschmissen. Er kann also gut auf einen Kaeufer verzichten.

Abgesehen davon mag ich Buecher mit mehr als 150 Seiten eh nicht.

Tag(s): lewinsky melnitz bestseller kultpavillon

1 Kommentar:

  1. @ sternenjaeger
    Der Unterschied zwischen dir und mir duerfte ein, dass ich als Kind/Jugendlicher, da ich ja aus einer juedischen Familie stamme, sehr viele solche Familiengeschichten gehoert habe. Meine halbe Familie ist auch Buerger der erwaehnten Doerfer. Mein Urgross-Vater hat mir sogar noch mit seinen 95 Jahren aus dem russisch-japanischen Krieg erzaehlt. Klein Roger, brav neben dem "Opopo" auf einem kleinen Stuhl sitzend. Mein Urgrossvater hat uebrigens mit einem lustiges Sprachgewirr gesprochen: polnisch, russisch, deutsch, jiddisch und schwiizerdütsch. Ich glaube, ich habe damals diesen "Sprach-Salat" aufgenommen. Wenigstens habe ich in der Schule, z.B. in einem Aufsatz, oefters mal so ein "Chaos" praesentiert. Ganz zur Freude meiner LehrerInnen ;-)

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