Samstag, 25. November 2006

Stadt Luzern: HandyVerbot auf dem Pausenplatz

Die Stadt-Luzerner Schulpflege hat gem. NLZ beschlossen, dass ab 1. Januar 2007 auf den Pausenplätzen der städtischen Schulen nicht mehr mit Handys telefoniert werden darf. Kontrolliert werden soll das Verbot durch Lehrpersonen und Pausenaufsichten.

Was also in den Schulhäusern verständlicherweise bereits Realität ist, soll nun auch ausserhalb der Räumlichkeiten gelten. Die Begründung von Ernst Portmann, Rektor der Volksschule der Stadt Luzern: "Handys sind problematisch. Sie ermöglichen den unbeschränkten Konsum von pornografischen oder gewalttätigen Videos". Damit ist klar, dass die Meinung vorherrscht, jeder Schüler, jede Schülerin würde solche Videos konsumieren oder gar weiter geben. Es ist die bereits übliche Handlungsweise, z.B. mit den Überwachungskameras an allen Orten. Es werden gleich alle Menschen verdächtigt und aus diesem Grund überwacht. So findet sich dann schon ein Täter, eine Täterin und das Vorgehen ist gerechtfertigt. Weltweit ist das so und es regt sich nur geringer Widerstand. Wird die ganze Überwachung auf die Schule ausgedehnt, so können die Menschen noch früher an den herrschenden Zustand gewöhnt werden.

Besondes bedenklich im Zusammenhang mit dem Verbot ist aber, dass hier einmal mehr von den wahren Problemen, die an den Schulen herrschen, abgelenkt wird. Was viel dringender wäre, ist die Überwachung des Schulsystems an und für sich. Hier wird die Grundlage des Übels gefunden und nicht in der Presse, wo einzelne Fälle tagelang auf der Frontseite präsentiert werden und sich dann die verantwortlich fühlenden Organe einlassen, bzw. einen weiteren Deckel finden.

Auch sollte endlich entdeckt werden, dass Kinder Eltern haben. Alles was sich in der Schule abspielt, wird zu Hause "ausgebadet". Der ganze Stress, die Ängste vor den täglichen Prüfungen (wann lernen eigentlich Kinder noch etwas, es gibt ja nur noch Prüfungen?!), die Unkonzentriertheit, die Schlafstörungen usw. Eltern sind unfreiwillige HandlangerInnen eines Systems, dass dringend überdacht werden muss. Der Anfang ist sicher nicht ein Handyverbot. Hallo wach!


PS: Die mögliche Strafe laut Portmann: "Es wäre denkbar, dem Schüler das Handy wegzunehmen, dieses müsste dann von den Eltern abgeholt werden" - Schon wieder die Eltern!


Tag(s): handy+verbot stadt luzern

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen