Sonntag, 11. März 2007

Intressante Nebensächlichkeiten

 
Bei meiner Arbeit als Busfahrer in Fribourg ist mir schon manches aufgefallen. Sachen, die man im täglichen Leben überhaupt nicht beachtet.

Da wäre zum Beispiel die "Stadtwanderin", ich hab sie so getauft, weil sie von morgens bis abends unterwegs ist und dies immer auf der selben Strecke.
Am Morgen, um etwa halb acht, fährt sie mit dem Bus der Linie 2 bis Bertigny, steigt aus, läuft zwanzig Meter bis zum nächsten Fussgängerstreifen, geht über die Strasse und dann runter bis zum Bahnhof. Unterwegs räumt sie auch da und dort Zigarettenstummel und Papiere weg.
Bei der Bahnhofsunterführung steigt sie, auf der anderen Seite, wieder in den Bus, der sie zurück in die Ausgangslage bringt. Ich habe mich geachtet. Vom Bertigny aus braucht sie etwa achtzehn bis zwanzig Minuten bis zum Bahnhof und in fünf Minuten ist sie wieder oben. Es ist mir noch nicht gelungen zu zählen wieviel Mal sie dies pro Tag macht, aber ich bleib dran.

So wie unsere Stadtwanderin hat es noch einige andere Menschen, die täglich einer eigenartigen Beschäftigung nachgehen. Meist nimmt der normale Bürger keine Notiz davon, doch bei meiner Arbeit springen solche Sachen dierekt ins Auge. Vielmals ist die Ursache solcher Tätikeiten einfach Einsamkeit. Und viele heute betagte Menschen haben nie eine sinnvolle Freizeitgestaltung gekannt.

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