Samstag, 2. Februar 2008

Das haben wir der SVP zu verdanken!

Danke liebe S(chweizerische) V(olksverhetzungs) P(artei)! Dank euch und einer grossen Norwegischen Zeitung (Verdens Gang, kurz VG) glauben jetzt viele Norwegische Bürgerinnen und Bürger, das wir Schweizer alle Rechtsextreme sind! Das habt Ihr also fein gemacht gratuliere, ein weiterer wichtiger Schritt die Schweiz im Ausland unpopulär zu machen und die Schweiz weiter zu Isolieren!


Wie konnte das Passieren?


Ganz einfach: wir erinnern uns doch noch immer an die berüchtigte Plakat-Propaganda zur "Volksinitiative für die Ausschaffung krimineller Ausländer". Richtig, das ist die mit den Schafen!


Dieses Abstimmungsplakat wird vom Norwegischen Künstler Snorre Ytterstad in der Galleri Erik Steen genutzt. es bekleidet die erste Seite zu seiner neuen Ausstellnug. Thema der Ausstellung: Nationalismus, Rechtspopulismus, Rassimus. Ytterstad stellt eine Fotographie eines toten Afroamerikaner namens Will Brown aus. Dieser wurde im Jahre 1919 in der Stadt Omaha (Nebraska USA) von "Weissen" erst gehängt, dann verbrannt und schlussendlich an einem Auto angebunden durch die Stadt geschleift. Diesem (grauenvollen) Bild Stellt der Künstler auf der gegenüberliegenden Seite ein weiteres Bild gegenüber aus welchem die Buchstaben "SCHWEIZERISCHE VOLKSPARTEI" ausgerissen sind. Das Bild, oder besser gesagt das Werk, nennt der Künstler " ON A TIGHTROPE A SCREW THINKS SHIT" was soviel heisst wie "auf einem gespannten Seil denkt eine Schraube Scheisse" oder so! Mein englisch ist nicht das beste aber meine Recherchen haben ergeben das es eine Rechtsradikale Seite gibt die sich "TIGHTROPE" nennt und ihr Logo ist ein Seil mit Henkerknoten. Na liebe SVP'ler da könnt ihr doch recht stolz drauf sein, ja?


Im Interview mit der Zeitung meint Ytterstad: "Das Bild von der Lynchung in Omaha in Nebraska, und die Wahlplakate der SVP sind Kontraste. Das eine zeigt das Resultat von einem bestialischen Mord vor fast hundert Jahren. Das andere ist ein Versuch, heutzutage eine rassistische Ansicht Einwandern gegenüber "unschuldig zu machen". Und das in der Schweiz, einem Land das, wie Norwegen, eines der reichsten Länder der Welt ist, [...] ein Land mit dem wir uns gerne vergleichen." Ytterstad sagt weiter, es sei interessant, das die Werbung der SVP (die mit Schafen also) jetzt im Jahre 2008 von der NPD (Nationaldemokratische Partei Deutschland) in Hessen unter dem Titel "Sozial geht nur National" verwendet wird.


Es ist doch Interessant: Wenn in der schweizerischen Medienlandschaft die S.V.P Vertreter auf einen rechtsradikalem "touch" ihrer Partei angesprochen werden wird immer gleich beschwichtigt du der Vorwurf zurückgewiesen. Und der Schweizer fällt darauf rein, manchmal.


Im gleichen Artikel wird laut meiner Norwegen-Korrespondentin auch eine Aussage eines anderen norwegischen Künstlers Zitiert: "Rassistische und faschistische Parteien in Ländern wie Deutschland, Italien und der Schweiz sind eine Gefahr für die Demokratie".


Das muss uns doch zu denken geben, wie zur Zeit die Machtverhältnisse in der Schweiz wahrgenommen werden!


Soweit mir bekannt ist, sind Rassisten und Rechtsextreme (was ja faktisch das selbe ist) in der Schweiz klar in der Minderzahl, und soweit mir bekannt ist wählen auch nicht alle Schweizer die S.V.P.! (Hoffentlich!)


Also liebe Schweizerinnen und Schweizer seht her: die S.V.P. wird zur Nationalen Bedrohung, lasst uns sie nicht noch stärker werden!


Infos zu Snorre Ytterstad hier


Zu einigen Bildern der Ausstellung hier

2 Kommentare:

  1. Und noch einmal - offenbar kann "Snorre" nicht lesen. In der Initiative der SVP steht nicht, dass man alle Ausländer ausschaffen muss, sondern nur die kriminellen Elemente.

    Die dafür aber sehr zackig.

    Wer's nicht glaubt, soll den Initiativtext selber nachlesen.

    Es verwundert nicht, dass eine Menge nicht gerade rechtsgerichteter Journalisten die Initiative - offenbar verkürzt und ohne sie wirklich zu lesen oder Quellenforschung zu betreiben, als "Ausländer Raus!"-Message weiterkommuniziert hat, und einer, der nicht die Quellen recherchiert hat, hat es kopiert und dann 'künstlerisch' verarbeitet. Die ganze 'Aktion' von Ytterstad grenzt an, wenn sie nicht die Grenze überschreitet, Verleumdung und üble Nachrede, insbesondere wenn man die Anordnung der Plakate betrachtet.

    Gewisse Kreise in der Schweiz versuchen jetzt, wieder gegen die SVP zu trommeln, die ihr nicht ins Konzept passt. Dazu lässt sich der 'Ruf' der Schweiz im Ausland beschmutzen, und Ytterstad, lässt sich, um bekannter zu werden, von denen instrumentalisieren.


    Man könnte in der Schweiz auch über andere Staaten herziehen, die Schweizer haben aber meistens Stil und tun das nicht.

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  2. Es stimmt, dass im Text "kriminellen Elemente" steht. Nur wer als wie ausgelegt wird, ist eine ganz andere Sache und das wollen die SVP'ler und ihre Sympathisanten eben nicht begreifen, bzw. interessiert sie gar nicht.
    Ansonsten hat diese Partei nur rund 30% der Stimmen bekommen, benimmt sich aber wie eine Mehrheitspartei und handelt auch entsprechend.
    Typisch ist dann, wenn ein Künstler eine Aktion macht und diese dann aus diesen Kreisen als "was-weis-ich" bezeichnet wird. So wird jede echte Opposition zum Bock gemacht, gell lieber mousseman, so geht das, oder ... und der Stammtisch macht gleich mit!

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